Gruene Kreistag Unna

Gesundheits- ministerin Steffens in Unna

|   Pressemitteilung

Vielfältige Ideen für eine älter werdende Gesellschaft

Auf Einladung der Grünen Kreistagsfraktion kam  gestern die NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens nach Unna. Ein interessiertes Fachpublikum verfolgte eine intensive Diskussion rund um Pflegestützpunkte, Wohnberatung sowie zahlreiche Beispiele zum späteren Bedarf des Heimaufenthalts.

Auf dem Podium diskutierten mit der Ministerin der Geschäftsführer des Landesverbands Freie Ambulante Krankenpflege NRW, Christoph Treiß, der Bereichsleiter Markt und Recht der Verbraucherzentrale NRW, Wolfgang Schuldzinski, der Unternehmensberater Thomas Risse sowie der Sozialdezernent des Kreises Unna, Rüdiger Sparbrod.
Pflegeberatung muss in der Nähe der Menschen  angeboten werden, so die Ministerin „Früher gab es die Gemeindeschwester, die sich kümmerte, heute versuchen wir, die Strukturen in den Wohnquartieren wieder so zu organisieren, dass die Soziale Verantwortung in der Nachbarschaft auflebt. Hier sind auch die Kompetenzen der älteren Bevölkerung gefragt. Wir müssen Wohnungsbau-Gesellschaften und Wohnungseigentümer mit ins Boot holen, um dieses zu organisieren.“ In einigen Städten in NRW laufen hierzu schon erfolgreiche Projekte.

„Für die vielen Alten, die in den nächsten 15 Jahren in unserer Gesellschaft leben werden, benötigen wir barrierefreie und energetisch sanierte Wohnungen. Es muss dem Bedürfnis der Menschen entsprochen werden, möglichst lange in den eigenen vier Wänden leben zu können. Einen alten Baum verpflanzt man nicht!“

Gerade die Bedürfnisse der älter werdenden Bevölkerung und die der Pflegebedürftigen standen im Fokus der Diskussion: Hilfsangebote bei Eintritt des Pflegefalls, die  (Arbeits-)Bedingungen der Pflegenden im Anbetracht der eng bemessenen Finanzierung durch Pflegekassen – mit Kritik und Anregungen sparte auch das Publikum nicht. Die Sprecherinnen der Seniorenorganisationen im Kreis mahnten, die bisherige Beratungsstruktur für Pflegebedürftige beizubehalten oder auszubauen. Eine Pflegeberaterin stellte die Wichtigkeit der Netzwerkarbeit in den Vordergrund. Aus dem Alltag der Pflege berichtete der Vorsitzende des Behindertenbeirats, Christian Baran.

Die Ministerin berichtete zum Abschluss der Veranstaltung im Kreishaus über die Ergebnisse einer medizinischen Studie, in der die Vermeidung stationärer Heimaufenthalte durch kleine positive Veränderungen für die Patienten dargestellt wird. Physiologische Ansätze wie auch arbeitsorganisatorische Abläufe werden neu untersucht.

In ihrem Ministerium wird zur Zeit das neue „Pflege-Gesetz für NRW“ erarbeitet.

Gesundheitsministerin Steffens in Unna
Podiumsdiskussion