Geplanter Radweg auf dem Bahndamm:
Radfahren – ja gerne! Aber Natur-Erleben auf asphaltierten Wegen unbeliebt
In der kommenden Woche beraten die Mitglieder des Bau- und Technikausschuss beim Kreis Unna über die Möglichkeit der Teilnahme an einem Radwegprogramm des Landes NRW. Der schon langjährig genutzte „ehemalige Bahndamm“ zwischen Unna und Welver steht dabei im Mittelpunkt. Spaziergänger, Wanderer, Radfahrer nutzen gerne die beschauliche Strecke. Aus gutem Grund sind viele Kilometer der Trasse als Naturschutzgebiet eingestuft.
„Für eine Entscheidung ist es noch viel zu früh,“ so Herbert Goldmann, Fraktionsvorsitzender der Grünen Kreistagsfraktion. „Es fehlen uns die Informationen über die Vorgaben, die das Land den Teilnehmern macht. Beispielsweise wissen wir noch nicht, wie die Wege beschaffen sein müssen. Eine Asphaltierung lehnen wir aus vielen guten Gründen ab! Und stehen mit dieser Haltung nicht allein da!“ So kann sich die Grüne Fraktion sehr gut einen Runden Tisch mit allen Interessierten und organisierten Nutzern des Rad- und Wanderweges vorstellen:
Der Sauerländische Gebirgsverein, der ADFC die Kreisverbände des Naturschutzbunds sowie des Bund für Umwelt und Naturschutz gehören auf jeden Fall dazu. Ihre Argumente sollten auf jeden Fall in einen Entscheidung mit einbezogen werden.
Für die Gudrun Bürhaus, umweltpolitische Sprecherin der Grünen im Kreistag stellt sich die Frage, ob der naturschutzrechtliche Verbotstatbestand „Asphaltierung“ bisher berücksichtigt wurde: „Die Planung einer versiegelten Strecke widerspricht dem bestehenden Landschaftsplan für dieses geschützte Gebiet. Bisher leben hier seltene Pflanzen, Vogelarten und Amphibien mit den Erholungssuchenden im Einklang. Eine Baumaßnahme in diesen Dimensionen würde das sensible Gleichgewicht nachhaltig stören.“