Anträge Kreistagsfraktion
Rede zum Doppelhaushalt 2025/2026

brauchen, eine Perspektive bieten. Daher unser Antrag auf Entfristung der Stelle der Klimaschutzmanagerin und eben nicht deren Streichung.
Die Gründe die wir hören, warum der Kreis Unna in Sachen Klimaschutz und trotz ausgerufen Klimanotstands, bis jetzt so untätig war, sind immer die gleichen, wahlweise fehlt das Geld oder das Personal! Es reicht eben nicht, einfach zweihundert bunte Seiten mit Text zu füllen und Klimaschutzkonzept drauf zu schreiben. Papier ist geduldig, der Klimawandel nicht.
Das bringt mich nahtlos zum Thema Ökostation.
Nein - die GRÜNE Fraktion kämpft hier nicht für einen Neubau. Wir kämpfen für eine angemessene Ausstattung der vielen Beschäftigten auf der Ökostation. Hier soll es bei dem eingestellten Budget bleiben. Jeder der schon einmal ein altes Gebäude renoviert hat weiß, dass es sicher nicht günstiger wird. Ob das jetzige Konzept die benötigten Räume schafft, steht noch in den Sternen und die Sanierung UNSERER Liegenschaft hätten wir eh auf der To-do Liste des Kreises gehabt.
Bleibt zu hoffen, dass es im Vorfeld einen ehrlichen Dialog mit den Beschäftigten und den dort ansässigen Einrichtungen gibt. Verloren hat in dem jetzigen Konzept schon eh einer: der ehrenamtliche Naturschutz. Er soll sein Büro räumen.
Und noch etwas, wo wir im Kreis Unna verlieren werden - der neue Nahverkehrsplan.
Hier wird eine echte Chance vertan - bei einem der wenigen Bereiche bei dem auf Kreisebene wirklich etwas für den Klimaschutz erreicht werden könnte!
Und was macht der Kreis Unna? Er rudert zurück! Wir hätten ein Zeichen setzen können mit dem kontinuierlichen Ausbau des ÖPNV. Der heute zur Abstimmung stehende Nahverkehrsplan sieht allerdings vor, an den Rändern Verkehre auszudünnen, und ein Premium Produkt in den Mittelpunkt zu stellen. Das war es dann mit der Daseinsvorsorge und gleichwertigen Lebensbedingungen.
Es soll schneller werden mit den x-Buslinien. Die Praxis wird zeigen, dass dies nur für wenige zutrifft, andere müssen weitere Wege zu Haltestelle zurücklegen oder verlieren die gewonnen Minuten beim Umsteigen. „Premium“ ist eben nicht für alle Bürgerinnen und Bürger gedacht. Das sehen wir auch in etlichen anderen Lebensbereichen.
Liebe Kollegen da wäre mehr drin gewesen, für die Fahrgäste,
für die Umwelt, für eine andere Mobilität! Die Beteiligung ist im Prozess auf der Strecke geblieben.
Die kritischen Stellungnahmen der Städte und Gemeinden werden zur Kenntnis genommen.
Aber ändern will man nichts! Auch eine Art des Dialoges. Wo doch immer vom WIR und GEMEINSAM gesprochen wird. Eine weitere Beteiligungsrunde, ein suchen nach der für alle besten Lösung, dieser Vorschlag von uns, wurde in der letzten Kreistagssitzung mit zementierter Mehrheit abgelehnt.
Das wir GRÜNEN da nicht mitmachen können, und heute den Nahverkehrsplan ablehnen werden, ist sicher kein Geheimnis.
Überhaupt, der Umgang miteinander hier bei uns im Kreistag wird immer fragwürdiger. Der Ton wird rauer, die Polemik nimmt zu und gefühlt ist jede Sitzung Wahlkampfzeit. Sehr schade.
Und ehrlich gesagt sollten wir schnellsten an unseren Umgangsformen arbeiten. Denn am Ende müssen die demokratischen Parteien zusammenhalten. Wir wissen nicht, aber wir ahnen es, was im Herbst 2025 auf uns zukommt.
Ministerschelte, die funktioniert hingegen immer. Nicht mein Minister also muss alles schlecht sein was aus Düsseldorf kommt! Selbst Förderprogramme sind plötzlich zu komplex für unsere Verwaltung. Siehe Stärkungspakt NRW – gemeinsam gegen Armut, auch wenn die Mehrheit der Kommunen in NRW das Gegenteil bewiesen hat.
Einer der wenigen Lichtblicke im Sozialetat sind die Steigerungen im Bereich Bildung und Teilhabe, hier hat die Einführung der Bildungskarte, oder wie sie bei uns heißt: Update-Card Ich 2.0 dazu geführt, dass die Unterstützung endlich dort ankommt wo sie dringend gebraucht wird. Bei den Kindern und Jugendlichen.
Dafür haben wir GRÜNEN lange gekämpft, bis die Umsetzung erfolgte.
Ein weiterer Lichtblick ist, dass wir es schaffen, die Arbeit des Frauenforums zu unterstützen.
Der Bericht von Frau Buschfeld in der letzten Kreistagssitzung war ja auch eindringlich und die Gewalt gegen Frauen wird leider eher mehr als weniger. Gut, dass wir da gemeinsam handeln.
Schon vor der Wahl im Herbst nächsten Jahres stehen hier bei uns im Kreis einige personelle Veränderungen an. Und um es gleich vorweg zu nehmen: Besser wird es in Sachen Frauen in Führungspositionen nicht. Schlimmer noch. Es scheint gar kein Thema mehr zu sein.
Bei den jetzt durch die - wie soll ich es freundlich ausdrücken – SPIELCHEN rund um die GWA und die VBU, sowie bei der Besetzung der offenen Dezernatsleitung gelten ganz andere Quoten.
Landesgleichstellungsgesetz fordert 40% Frauenanteil in den Gremien. Dies schaffen wir gerade mal in zwei kleinen Gesellschaften der AKU (Abfallverwertung- und -beseitigung) und beim Solar-Park Fröndenberg. Bei den Gesellschafterversammlungen der Wirtschaftsförderungsgesellschaft WFG und der Müllverbrennungsanlage sind 0% Frauen anzutreffen. Ganz klassisch ist es bei CARE Aufgaben anders, 70% Frauenanteil sind in der Gesellschafterversammlung der gemeinnützigen Suchthilfe mbH zu finden.
Ein Schelm wer Böses dabei denkt…
Liebe Kolleginnen und Kollegen, es gibt für uns noch jede Menge zu tun um diese Strukturen im Jahr 2025 zu ändern.
Mit unserem Antrag, die Kreisrundfahrten nicht weiter kostenfrei anzubieten, wollen wir helfen.
Es wurde ja gesagt, der Haushalt wäre mehrfach auf Einsparpotenzial durchsucht worden.
Wir denken, dies wurde bestimmt übersehen. Die Begründung aus den letzten Jahren, kann ja im Jahr 2025 bei der fortschreitenden Digitalisierung nicht mehr gelten. Solche Dienstleitungsangebote können heutzutage doch einfach und digital unterstützt angemeldet, organisiert und abgerechnet werden.
Vieles was den Kreis Unna aus GRÜNER Sicht besonders und lebenswert gemacht hat, wird sich ab dem Jahr 2025 ändern. Aber eine wirklich zukunftsgerichtete Veränderung ist von einer großen Mehrheit nicht mehr gewollt. Schade!
Der durch die kommenden Entscheidungen angestrebte Stillstand, genau genommen ist es eigentlich eher ein Rückschritt, muss allerdings ohne die Stimmen der GRÜNEN umgesetzt werden.
Ihnen Allen eine besinnliche Zeit zum Jahresausklang, bleiben sie gesund und kommen sie gut ins nächste Jahr.
Ich Danke für Ihre Aufmerksamkeit!