Grüne fordern das unkomplizierte und bezahlbare Sozialticket für Flüchtlinge

Die Kreistagsfraktion von BÜNDNIS90 /DIE GRÜNEN erarbeitet zurzeit einen Antrag für die kommende Kreistagssitzung am 23.September. Gefordert werden soll darin das unkomplizierte und  bezahlbare Sozialticket für Flüchtlinge.

Herbert Goldmann, Fraktionsvorsitzender: „Wenn wir es mit der Willkommenskultur im Kreis Unna wirklich ernst meinen, müssen wir den Flüchtlingen eine einfache und unkomplizierte Möglichkeit geben, zu den Sprachkursen zu fahren oder am gesellschaftlichen Leben hier vor Ort teilzunehmen. Die Nutzung der Busse und Bahnen ist hierbei ein erster geeigneter Schritt, den Weg in ein Alltagsleben zu unterstützen. Beispielsweise haben die häufig traumatisierten Menschen mehrere Wege zu den Ämtern und Ärzten zu bewältigen.“

Die Fraktion der Grünen sieht auch aus den erwartbar zukünftig hohen Zahlen der Flüchtlinge heraus die Notwendigkeit, ihnen möglichst schnell praktische Unterstützung zu geben. Auch das beeindruckende ehrenamtliche Engagement der zahlreichen hilfsbereiten Menschen hier im Kreis müsse von allen Seiten Unterstützung erfahren. Als Beispiel nennen die Grünen die sprachliche Übersetzung des Flyers  „Bus-Schule“ der VKU, z.B. durch das Kommunale Integrationszentrum in Bergkamen in Zusammenarbeit mit der VKU.

Mit Hilfe dieses Flyers oder sogar einer entsprechenden praktischen „Bus-Schule“  der VKU können die Asylsuchenden erfahren,  WIE man den Bus und die Bahn nutzen kann.
Diese zentrale Beratungs-Möglichkeit würde auch die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer entlasten.

Die Grünen begründen den niedrigeren Preis von maximal 10,-€  mit der Tatsache, dass Asylbewerber in Deutschland mit weniger Geld leben müssen als dem, was für Deutsche gilt. Das Existenzminimum liegt aktuell bei 399,-€ pro Monat.
Asylbewerber bekommen in Summe aller Leistungen (Unterkunft, Essen und kleines Taschengeld) lediglich zwischen 287 – 359,-€ und liegen damit unter dem Hartz-IV-Satz.
Die Grüne Kreistagsfraktion hatte erst vor wenigen Tagen den Landrat gebeten, einen Flüchtlingsgipfel im Kreis zu initiieren und zu unterstützen;
der aktuelle Vorschlag zeigt nun die Notwendigkeit eines solchen interkommunalen und interdisziplinären Dialogs – für das Sozialticket unter Einbindung des Kommunalen Integrationszentrums, Flüchtlingsrat, ehrenamtlich Engagierten  und der VKU.